Was hinter der Idee Passivhaus steckt

Passivhäuser sind Gebäude mit einer Lüftungsanlage und ohne klassische Heizung. Die Idee hinter dem Passivhaus ist die Deckung des Energiebedarfs durch „passive“ Quellen wie Sonneneinstrahlung und Abwärme von technischen Geräten oder Personen. Dabei muss innerhalb von zwei Stunden die komplette Luft ausgetauscht werden, ohne dass die Luft zu trocken wird und Lüftungsgeräusche vernehmbar sind.

Die Sache mit der Heizlast

Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, müssen bestimmte Anforderungen an die Bauweise des Hauses sowie einzelner Komponenten wie Wärmedämmung, Fenster und Technik gestellt werden. Diese sind im Passivhaus-Energiestandard definiert. So darf der Jahresheizwärmebedarf 15 kWh/(m²a) nicht übersteigen und die Heizlast nicht über 10 Watt pro m² liegen.

Kurz erklärt: Als Heizlast versteht man die Energiemenge, die benötigt wird, einen Raum bei einer Außentemperatur von -10°C auf mindestens 20°C zu erwärmen und die Temperatur zu halten.

Der Großteil der Energieeinsparung eines Passivhauses wird durch die Reduzierung der Energieverluste durch Wärmeübertragung und Lüftung erreicht. Dazu muss das Gebäude über eine gute Wärmedämmung, eine weitestgehend dichte Hülle und eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung verfügen. Dabei wird verbrauchte Luft abgesaugt und gefiltert wieder in die Wohnräume eingebracht.

Die Heizlast für beispielsweise 150 m² Wohnfläche beträgt 1,5 kW. Das entspricht einem mittelgroßen Radiator, wie er üblicherweise zur Beheizung eines einzigen Raumes in einem konventionell gebauten Haus installiert wird. Auch wenn inzwischen zahlreiche Passivhäuser über andere Kleinstheizungen wie Kleinstgasheizungen, Pelletöfen oder Fernwärmeanschluss verfügen, die nicht die Luft als Wärmeträger verwenden, sind die klaren Grenzwerte als Kriterium für „Passivhausqualität“ maßgebend.

Keine Klimaanlage notwendig

Eine moderne und fachgerecht installierte Wohnraum-Komfortlüftung steigert spürbar die Wohnqualität. Dabei wird in die Wohnräume gefilterte bzw. temperierte Luft eingebracht und aus Bad, WC und Vorräumen verbrauchte Luft abgesaugt. Das bedeutet, dass in einem Passivhaus von Hause aus keine Klimaanlage vorhanden ist und auch nicht benötigt wird. Möchte man es im Sommer doch sehr kühl im Haus haben, kann man entweder morgens durch Öffnen der Fenster kühle Luft ins Haus lassen, welche dort sehr gut gespeichert wird oder eine externe Klimaanlage verwenden.


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