Treppenlift – Beratung, Planung und Einbau

Inhalt:
1. Umfangreiche Beratung
2. Detaillierte Planung
3. Der Treppenlift-Einbau

Die Entscheidung einen Treppenlift anzuschaffen ist gefallen. Nun gilt es bereits im Vorfeld allerlei Fragen zu beantworten. Welches Treppenlift-Modell wird benötigt? Wie lange dauert der Einbau und müssen im oder am Haus noch Umbauarbeiten vorgenommen werden? Bevor Sie eine Beratung in Anspruch nehmen, sollten Sie sich bereits Gedanken machen, welche Punkte genau Sie klären wollen und welche Fragen Sie haben. Sie sollten nicht auf kompetente Planung und Beratung verzichten, denn nur so sind Sie auf der sicheren Seite und vermeiden Probleme wie Unzufriedenheit oder Reparaturen nach dem Einbau des Treppenlifts.

Umfangreiche Beratung

Lassen Sie sich zunächst durch einen Kundenberater über die Planung und Konstruktion, sowie die Montage des Treppenliftes aufklären. Er wird Ihnen erklären, welches Modell Ihren Bedürfnissen entspricht und wie der Einbau vonstattengeht. Sie haben die Möglichkeit sich per Telefon, E-Mail oder auch persönlich beraten zu lassen. Im Normalfall wird solch eine Treppenlift-Beratung kostenfrei vom jeweiligen Anbieter durchgeführt. Zudem wird Sie ein kompetenter Kundenberater auch auf Qualitätskriterien aufmerksam machen, die ein Treppenlift unbedingt vorweisen sollte.

Er überprüft weiterhin die räumlichen Gegebenheiten vor Ort und sollte entsprechend auch Ihre Wünsche bei Modell und Einbau berücksichtigen. Die Anbieter von Treppenliften nehmen sich gerne und viel Zeit für ihre Kunden. Dabei ist es auch nicht zwingend notwendig in deren Büro zu fahren, denn oftmals bietet sich das Gespräch vor Ort direkt an. In diesem Fall kann der Fachmann gleich Auskunft darüber geben, welche baulichen Maßnahmen notwendig sind und somit auch welche Kosten zu erwarten sind.

Seriöse Treppenlift-Anbieter offerieren die Möglichkeit, Probefahrten mit den verschiedenen Liften zu unternehmen, um das Fahr- und Sitzgefühl zu testen. Bei den Beratungsgesprächen sollten Sie von den Experten über die Funktionen der Lifte, den Einbau, die Serviceleistungen, über die Lieferzeiten und auch über die Kosten Auskunft erhalten. Auch mit Themen wie eventuell notwendigen Baugenehmigungen oder gesetzlichen Regelungen, die manche Lifteinbauten in Wohnungen benötigen, sollten sich qualifizierte Kundenberater auskennen.

Wichtige Fragen für die Beratung

Im Folgenden finden Sie einige Fragen, die vor dem Einbau eines Treppenlifts unbedingt geklärt werden müssen. Das Beratungsgespräch nehmen Sie am besten in Gegenwart von mindestens einer weiteren Person wahr. So ist gewährleistet, dass alle Fragen behandelt werden und Sie Unterstützung erhalten.

  • Ist der Einbau des Treppenlifts genehmigt? (Diese Frage stellt sich vor allem, wenn es sich um ein Mietverhältnis handelt.)
  • Abhängig vom Bundesland sind eventuell Bauanträge notwendig – haben Sie einen solchen eingeholt?
  • Welche Unternehmen gibt es für Treppenlifte?
  • Markenhersteller oder doch lieber eine kleine, regionale Firma?
  • Wer bietet den besten Service an?

Weitere Frage können etwa sein, wie viel Strom der Treppenlift verbraucht, wie schnell er sich bewegt, wie laut das Gerät ist, wie hoch die Sicherheit ist und ob Risiken bestehen. Je nach Händler können Sie sich bezüglich des Einbaus eines gebrauchten Treppenlifts beraten lassen, oder ob auch ein Mietverhältnis möglich ist. Wichtig ist auch die Frage nach der Garantieleistung – viele Anbieter geben bis zu zehn Jahren Garantie, wenn das Gerät regelmäßig gewartet wird. Bevor Sie gleich beim ersten Anbieter einen Vertrag unterschrieben, nehmen Sie sich etwas Zeit auch weitere Angebote zum Vergleich einzuholen. 

Detaillierte Planung

Treppenlifte sind keine Produkte von der Stange – praktisch jeder Einzelne ist eine Maßanfertigung, die individuell auf die Ansprüche des Nutzers und dessen räumliche Gegebenheiten zugeschnitten ist. Entsprechend sorgfältig sollte der Einbau geplant werden, um späteren Ärger zu vermeiden.

Jeder Hersteller hat zwar standardisierte Treppenlifttypen im Programm, das letztendlich beim Kunden eingebaute Gerät ist dennoch höchst individuell, da eine Reihe von Kriterien bei der Auswahl des Treppenlifttypen und der Einbauvariante beachtet werden müssen. Jeder Treppenlifthersteller weiß um die Individualität und notwendige Passgenauigkeit seiner Produkte und setzt daher auf eine umfassende Beratung seiner Kunden. Nur so können Kunde und Hersteller sicher sein, ein optimales Produkt auszuliefern. Dabei sollte auf folgende Punkte geachtet werden:

Der Einsatzort

Am Anfang der Planung sollte klar sein, wo der Treppenlift zum Einsatz kommt. Treppenlifte, die im Außenbereich eines Hauses eingesetzt werden, müssen anderen Ansprüchen genügen, als Treppenlifte, die im Hausinneren zum Einsatz kommen. So müssen Außenlifte wirksam vor Wettereinflüssen wie Wind oder Regen geschützt werden. Für Treppenlifte in Mietshäusern gelten besondere gesetzliche Regeln. Wenn Sie ohne Treppenlift keinen Zugang zu Ihrer Wohnung mehr haben, darf der Vermieter den Einbau des Treppenliftes nicht verweigern. Für die Kosten muss der Nutzer dennoch alleine aufkommen.

Die persönliche Situation und die häuslichen Gegebenheiten

Das zweite entscheidende Kriterium für die Wahl der optimalen Treppenliftlösung ist die persönliche Situation der zukünftigen Treppenlift-Nutzer. Der Berater des Herstellers wird ihnen im Gespräch die optimale Variante aufzeigen. Auch das Gewicht der zu befördernden Personen spielt eine entscheidende Rolle bei der genauen Konfiguration des Liftes.

Die häuslichen Gegebenheiten sind natürlich ebenfalls relevant bei der Installation und haben enormen Einfluss auf die späteren Kosten. Insbesondere die Beschaffenheit der Treppe ist entscheidend:

  • Über wie viele Etagen soll der Lift fahren?
  • Gibt es Kurven?
  • Wie breit ist die Treppe?
  • Wieviel Platz ist vorhanden?
  • Auf welcher Treppenseite soll der Lift eingebaut werden? (an der Innen- oder an der Außenseite)

Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine alte Holztreppe oder einer modernen Treppe handelt. Ein Lift lässt sich praktisch überall installieren. Das Treppenhaus muss dabei nicht angepasst und umgebaut werden. Der Treppenlift passt sich 100%-ig den häuslichen Gegebenheiten an.

Ihre Wünsche bei der Gestaltung

Nur weil ein Treppenlift eine eher pragmatische Anschaffung ist, muss auf eine individuelle Gestaltung nicht verzichtet werden, schließlich sollen Sie sich auf dem Treppenlift wohl und sicher fühlen. Dementsprechend kann die Ausstattung angepasst werden, z.B. Polsterarten- und Farben, unterschiedliche Designs von Stuhl und Schiene oder unterschiedliche Liftsteuerungen.

Die Kosten

Ein ganz entscheidendes Kriterium bei der Wahl des Treppenliftes sind immer auch die Kosten und deren Finanzierung. Der finanzielle Spielraum entscheidet darüber, ob es sich um einen neuen oder gebrauchten Lift handeln soll und welche Ausstattungsvarianten im Budget liegen. Gebrauchte Lifte sind oft genauso gut wie neue Modelle, aber deutlich günstiger. Soll ein Treppenlift über einen kurzen und überschaubaren Zeitraum genutzt werden, bietet es sich an, den Lift zu mieten. Allerdings rechnet sich das Mieten des Liftes gegenüber dem Neukauf bereits nach drei Jahren nicht mehr. Da ein Treppenlift auch immer eine größere Investition darstellt, bieten praktisch alle Treppenliftanbieter zudem eine Finanzierung per Ratenzahlung an.

Darauf sollten sie bei der Planung achten:

  • Einsatzort und Treppenart (Treppenlänge, Kurven, Montage im Innen- oder Außenbereich
  • Soll der Lift innen- oder außenläufig installiert werden?
  • Ist die Treppe breit genug?
  • Sind die häuslichen Voraussetzungen gegeben?
  • Sind die rechtlichen Voraussetzungen geklärt?
  • Gibt es Sonderwünsche bzgl. Ausstattung?
  • Soll eine neuer oder ein gebrauchter Lift installiert werden?
  • Ist die Finanzierung geklärt?

Der Treppenlift-Einbau

Der Einbau des Treppenliftes sollte von einem Fachmann übernommen werden, da dieser für die Montage ausgebildet ist und weiß worauf geachtet werden muss,  vor allem im Hinblick auf gegebene Bauvorschriften. Von eigenständigem Einbau wird daher dringend abgeraten. Zumeist ist die Montage in den Angeboten der Anbieter inbegriffen, sodass Sie sich darum nicht kümmern müssen. Die Treppenlift-Montage stellt für geübte Monteure in den allermeisten Fällen kein großes Problem dar, egal ob die Treppe besonders kurvig oder steil ist, da standardisierte Bauteile und Abläufe für einen reibungslosen Ablauf den Arbeiten sorgen. Treppenlifte können in nahezu jedem Treppenaufgang eingebaut und den räumlichen Gegebenheiten entsprechend angepasst werden. Jedoch sollten Treppenlifte immer nach den gesetzlichen Vorgaben montiert werden.

Bevor der Einbau losgehen kann, sollte sich das Montageteam die räumlichen Verhältnisse anschauen, um festzulegen, welche Maßnahmen der Einbau womöglich erfordert, wo geeignete Stromanschlüsse zur Verfügung stehen oder welche speziellen Werkzeuge mitzubringen sind. Die gesamte Montage eines Treppenlifts kann zwischen drei und acht Stunden dauern, je nachdem wie die örtlichen Gegebenheiten sind oder welche speziellen Wünsche der Kunde hat. Zudem gehören genaueste Sicherheits- und Qualitätsprüfungen zur Montage eines Treppenlifts dazu.

Welche Einbauvorschriften gibt es für Treppenlifte?

Damit beim Einbau und auch beim Gebrauch Ihres Treppenliftes nichts schief geht, sollten sich die Anbieter bei der Montage des Liftes an bundesweite Einbauvorschriften halten. Besonders im öffentlichen Bereich gelten strenge gesetzliche Vorschriften für den Einbau von Treppenliften.

Trotz ausgereifter Technik sind auch Treppenlifte nicht vor Problemen gefeit. Damit die Sicherheit der Fahrgäste gewährleistet ist, müssen Treppenlifte bestimmten Mindestanforderungen sowie gesetzlichen Richtlinien entsprechen. Dazu gehören zum Beispiel das Geräte- und Produktsicherheitsgesetz und die Maschinenverordnung.

Zudem muss jeder Lift mit einem Typenschild ausgestattet sein. Darauf enthalten sein sollten neben Angaben zum Hersteller auch die Seriennummer und das Baujahr des Treppenliftes. Von Bundesland zu Bundesland können die Bestimmungen für den Einbau jedoch variieren. Seit 2003 ist für Treppenlifte mit einer Förderhöhe von bis zu drei Metern keine TÜV-Abnahme mehr notwendig. Dafür muss allerdings eine sogenannte EG-Konformitätserklärung vorliegen.

Für den Einbau des Treppenliftes an sich gibt es außerdem gesetzliche Regelungen, die unter anderem vorschreiben, dass durch den Einbau eines Treppenliftes die Treppe als solche nicht durch den Lift beeinträchtigt werden darf. Bei Bränden spielt dieser Aspekt beispielsweise eine große Rolle, ein Fluchtweg über die Treppe sollte gerade in größeren Mehrfamilienhäusern niemals eingeengt sein.

Der Einbau eines Treppenliftes darf weiterhin nur ausgeführt werden, wenn es in mehrgeschossigen Gebäuden in jeder Etage eine Wartefläche für die wartenden Personen gibt, während der Treppenlift in Betrieb ist und die Treppe in dem Moment versperrt. Ist jedoch trotz des Liftes genügend Platz für vorbeigehende Personen, werden keine Warteflächen benötigt. Eine weitere Bedingung für den Einbau eines Treppenliftes ist die Verwendung möglichst nicht brennbarer Materialien für den Lift. Ob ein Lift letztendlich aber eingebaut werden darf, sollte ein technisch Beauftragter entscheiden.

Alles zu den rechtlich baulichen Voraussetzungen finden Sie in der Länder-Bauordnung (LBO), in der  DIN 18065 (Technische Baubestimmung), sowie beim Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz.


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