Qualitätssicherung beim Bauen ist wichtig

(Aktualisiert: März 2023)

Mängel sind beim Hausbau leider immer noch die Regel statt die Ausnahme. Immer wieder sorgen fehlerhafte Planung, Bauausführung und Überwachung sowie Defizite beim benutzten Material für Ärger und Zusatzkosten, im schlimmsten Fall gar für eine Bauruine. Mit einer baubegleitenden Qualitätssicherung lassen sich etliche Mängel vermeiden oder beheben, bevor sie zu einem echten Problem werden.

Früh übt sich die Qualitätssicherung

Es ist paradox: Obwohl ein Eigenheim mindestens ein Leben lang halten soll, hat sich die Qualitätssicherung im Bauwesen – im Gegensatz zur Industrie – noch nicht vollkommen durchgesetzt. Denn während selbst Produkte mit kürzerer Lebensdauer nach strengen Kriterien auf ihre Güte überprüft werden, ist der Pfusch am Bau ein ständig wiederkehrendes Thema.

Wer auf Bauschäden verzichten und sich langfristig an seiner Immobilie erfreuen möchte, sollte möglichst frühzeitig mit der baubegleitenden Qualitätssicherung beginnen, denn auch im Baugewerbe gibt es einige Standards zur Überprüfung der Produktqualität.

Planung und Material

Die Qualitätssicherung beginnt dabei bereits bei der Bauplanung mit der genauen Auswahl des Baulandes. Eignet sich das Grundstück nicht für bauliche Zwecke, z.B. durch eine Belastung des Bodens mit Schadstoffen, ist selbst ein perfekt gebautes Haus unter Umständen unbewohnbar. Eine hohe Priorität sollte auch der Auswahl bestimmter Baustoffe und Materialien zukommen, denn sie sind die Grundlage eines soliden Bauwerkes. Es sollte dabei immer auf geprüfte und qualitativ hochwertige Baustoffe geachtet werden, denn falsche Sparsamkeit könnte sich hier später rächen.

Deshalb sollten die Angebots- und Ausschreibungsunterlagen überprüft bzw. nach Fertigstellung aller Baumaßnahmen auf ihre Ausführung hin kontrolliert werden. Eine nahezu vollständige Fehlerfreiheit kann nur bei einer kompletten Durchführung aller nötigen Baumaßnahmen gewährleistet werden.

Großteil der Mängel tritt bei Bauausführung auf

Die mangelhafte, nicht fachgerechte Bauausführung durch unzureichend qualifizierte Baufirmen ist für einen Großteil der auftretenden Baumängel verantwortlich. Deshalb sollte nur jemand, der genauestens mit der Materie vertraut ist, die Baukontrolle anhand von Checklisten selber übernehmen. Andernfalls sollte auf die Dienste speziell auf Baubetreuung ausgerichteter Firmen oder Sachverständiger zurückgegriffen werden.

Diese bieten Leistungen wie:

  • Analyse des Werkvertrages
  • Dokumentation des Baufortschrittes in schriftlicher und fotografischer Form
  • Das Erstellen von Mängellisten
  • Bewertung auftretender Mängel bezüglich der Kosten für deren Beseitigung bzw. Minderung
  • Kontrolle der Mängelbeseitigung

Durch eine lückenlose baubegleitende Qualitätssicherung sind die Bauherren also selbst bei möglicherweise auftretenden Mängeln auf der sicheren Seite. Das beste Argument für eine Qualitätssicherung ist dabei das Preis-Leistungs-Verhältnis. Während sich die Kosten für die Überprüfung in einem engen Rahmen bewegen, können die langfristigen Aufwendungen für Nachbesserungen schon einmal in fünfstelligen Eurobeträgen ausufern.

Beispiel: Blower Door-Test

So ist zum Beispiel die Thermografie ein geeignetes Verfahren zur energetischen Überprüfung der Gebäudehülle. Die Luftdichtheit kann mit dem so genannten „Blower-Door-Test“ überprüft werden. Auch eine Überprüfung der Schallisolierung sollte unbedingt durchgeführt werden.


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