(Aktualisiert: März 2023)
Der Herd ist oft das Herzstück einer gut ausgestatteten Küche, denn hier werden die Gerichte gezaubert, die später allen munden sollen. Wer nun mit den Gedanken spielt, seine Küche mit einem neuen Herd aufzurüsten, hat vielfältige Möglichkeiten: ob Beistellherd, Aufsatzherd, Cerankochfeld oder Induktionsherd, heutzutage hat jeder Hobbykoch die Qual der Wahl. Die verschiedenen Herdarten unterscheiden sich in Funktionsweise, Kosten, Energiebedarf und natürlich im Kocherlebnis.
Der Herd mit Stahl oder Eisenplatten
Der konventionelle Elektroherd mit standardmäßig vier Kochplatten aus Eisen oder Stahl ist wohl die bekannteste Herdart. Dieser Herd nutzt ausschließlich seine hohe Leitfähigkeit für den Wärmetransport, wobei die gewünschte Kochtemperatur langsamer erreicht wird, als bei den meisten modernen Kochgeräten. Die Abkühlung der Herdplatten erfolgt ebenfalls langsamer, so dass der Wärmeverlust relativ groß ist. Darüber hinaus tendieren die Herdplatten aus Eisen oder Stahl zum Rosten und lassen sich schwieriger reinigen als Kochplatten aus einer glatten Oberfläche.
Finanziell kann man aber gegenüber den modernen Geräten vor allem mit einem hohen Preisersparnis rechnen. Optisch und bezüglich seiner Energieeffizienz erhält der herkömmliche Elektroherd jedoch immer mehr Konkurrenz. Je nach Handhabung fällt der Energieverbrauch bis zu 30 bis 40 Prozent höher aus als bei Herden mit Cerankochfeld oder Induktionsherden. So sind bei der Verwendung von Topfdeckeln, der richtigen Topfgröße oder von Schnellkochtöpfen aber auch hier Ersparnisse möglich.
Das Cerankochfeld
Das herausragende Merkmal der erstmals im Jahre 1971 auf dem Markt erschienenen Kochfelder aus Glaskeramik ist die glatte Oberfläche, die das gesamte Kochfeld abdeckt. Ceranherde sind heutzutage in modernen Küchen kaum noch wegzudenken und gehören meist schon zum Standardinventar. Die elegantere Optik der pflegeleichten Kochplatte ist einer der Gründe, warum Ceranherde die herkömmlichen Elektroherde immer mehr verdrängen. Zudem gehen sie mit der benötigten Energie effizienter um als ein Herd mit Stahlplatten.
Die Wärmeübertragung bei Cerankochfeldern erfolgt ausschließlich durch infrarote Wärmestrahlung und nicht wie bei Stahl- oder Eisen-Herdplatten durch Wärmeleitung. Durch die geringe Wärmeleitfähigkeit erhitzen sich nur die einzelnen Kochfelder und es kommt zu einem sehr geringen Wärmeverlust. Die Platten des Cerankochfeldes erhitzen somit nicht nur sehr schnell und lassen sich einfach und unkompliziert reinigen, sie sind auch mit beliebigen Kochtöpfen und Pfannen kompatibel.
Einer der wenigen Nachteile der Cerankochfelder ist allerdings die sensible Oberfläche. Diese kann durch scharfe Gegenstände oder unvorsichtige Handhabung schnell Kratzer abbekommen.
Der Gasherd
Gasherde werden oft und gerne in Großküchen verwendet und erfreuen sich mittlerweile auch bei Hobbyköchen immer größerer Beliebtheit. Die Kochplatten werden bei einem Gaskochherd über Gassteckdosen oder in seltenen Fällen mit Flüssiggas aus Gasflaschen versorgt. Kalkuliert man die geringen Gaspreise im Vergleich zum elektrischen Strom ein, gehört der Gasherd zu den kostengünstigeren Kochgeräten.
Die Hitze der Platten ist besonders genau und schnell regulierbar, sodass viele Nutzer von der Effektivität des Gasherdes schwärmen. Im Gegensatz zum Cerankochfeld gestaltet sich die Reinigung wiederum etwas problematisch und die Verbrennungsgefahr ist durch das offene Feuer höher als bei elektrischen Herden. Auch die Verwendung von Kochgeschirr ohne Kunststoffelemente sowie die regelmäßige Lüftung der Küche ist ratsam.
Der Induktionsherd
Der Induktionsherd funktioniert ausschließlich mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen. Die Energie wird auf den Boden des Kochtopfes übertragen und dort in Wärme umgewandelt. Die stromdurchflossenen Spulen unterhalb der Glaskeramikoberfläche erzeugen ein magnetisches Wechselfeld, welches durch Induktion Wirbelströme induziert/auslöst. Die Wärme wird schließlich durch Wärmeleitung auf den Topfinhalt übertragen. Obwohl man zum Kochen mit dem Induktionsherd fast alle beliebigen metallischen Kochtöpfe und Pfannen verwenden kann, wird dazu geraten, sich Kochgeschirr aus ferromagnetischem Material zuzulegen. Aluminiumtöpfe und Kupfergefäße eignen sich nicht für das Kochen mit dem Induktionsherd.
Einer der größten Vorteile beim Kochen mit Induktion ist die geringe Verletzungsgefahr für Kinder, da sich stets nur der Topf selbst erhitzt und nicht das Kochfeld. Hofft man mit Induktionsherden Energie zu sparen, ist die Ersparnis bei schnellem Ankochen mit 40 Prozent geringerem Energieverbrauch am höchsten, während beim langsamen Kochen die Ersparnis im Vergleich zu Herden mit thermischen Kochfeldern kaum merkbar ist. Man muss schließlich selbst entscheiden, ob die Vorteile des Induktionsherdes die viel höheren Anschaffungskosten gegenüber anderen modernen Herden rechtfertigen.