Eigenmontage bei Photovoltaikanlagen – Do it yourself

Eingespielte Montageteams installieren Photovoltaik­anlagen auf Dächern in so kurzer Zeit, dass es sich in finanzieller Hinsicht kaum lohnt, selbst sein handwerkliches Geschick unter Beweis zu stellen. Außerdem erhöht die fehlende Routine handwerklicher Laien das Unfallrisiko. Gerade wer zum ersten Mal eine solche Anlage installiert, kann viele Fehler machen.

Voraussetzungen für die Photovoltaik-Eigenmontage

Wer sich dennoch für eine Selbstmontage entschieden hat, sollte handwerklich äußerst begabt und erfahren sein. Die Person sollte vor der Montage der eigenen Anlage beim Aufbau einer anderen Anlage mitgeholfen, einen entsprechenden Kurs einer Solarschule absolviert oder einen Montage-Hersteller besucht haben. Vor allem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man bei der Selbstmontage jegliche Haftung für Montagefehler und sich eventuell daraus ergebende Schäden am Haus und an der Photovoltaikanlage selbst übernehmen muss. Dadurch können Gewährleistungsansprüche und Garantien von Herstellern unwirksam werden.

Bei der Eigenmontage sollten Sie auf folgende Punkte achten

  • Als Erstes sollten Sie sich über die Arbeitssicherheitsvorschriften informieren.
  • Denken Sie auch daran, dass Sie und Ihre Helfer unfallversichert sein sollten. Falls Ihnen Nachbarn und Freunde helfen, sollten diese auf alle Fälle bei der Berufsgenossenschaft “BG BAU” gemeldet werden. Sonst kommen Sie als Bauherr möglicherweise für alle Unfallfolgen und –kosten auf.
  • Stellen Sie auch sicher, dass Sie auf dem Dach niemals ohne Absturzsicherungen, wie beispielsweise Gerüste, Fanggurte oder auch Auffangnetze arbeiten.
  • Es ist auch wichtig zu wissen, dass Solarmodule bereits bei der Montage und auch bei nur schwachem Lichteinfall Spannung führen, weshalb Sie auf keinen Fall die Anschlusskontakte oder freiliegende spannungsführende Teile berühren dürfen. Wenn die Solarmodule mit vollisolierten Steckkontakten ausgestattet sind oder die Systemspannung unterhalb der Schutzkleinspannung (120 Volt Gleichspannung) liegt, nur dann sollte überhaupt die Möglichkeit des Selbstaufbaus erfolgen.
  • Elektrische Leitungen dürfen nicht geknickt oder gequetscht werden, sondern sollten immer in Bögen verlegt werden. Gerade im Außenbereich sind geeignete Kabel zu verwenden, die für die Außenmontage zugelassen sind. Plus- und Minusleistung müssen immer räumlich voneinander getrennt sein – besonders im Bereich des Dachstuhls.
  • Es sollte nicht dazu kommen, dass freiliegende Anschlusskontakte sich zufällig berühren. Dies kann durch Isolierklebeband verhindert werden. Bei Berühren der Kontakte kann ein gefährlicher Lichtbogen entstehen – diese Gefahr wird bei Gleichstrom allerdings häufig unterschätzt.
  • Der Anschluss des Netzeinspeisegeräts an den Solargenerator und an das öffentliche Stromnetz bleibt durch gesetzliche Bestimmungen aus Sicherheitsgründen im Aufgabenbereich des Stromversorgers und ist einem zugelassenen Elektromeister vorbehalten.
  • Achten Sie darauf, dass Sie beim Montieren und Installieren der Anlagenkomponenten genau die Vorgaben des Herstellers befolgen. Dokumentieren Sie das entsprechend, um Garantie- und Gewährleistungsansprüche zu sichern.